Jahresabschlusspredigt 2023

von Dieter R. Kirchmair

Verehrte Schwestern, liebe Brüder!

Den Jahresschlussgottesdienst verstehe ich für uns alle als eine herzliche Einladung auf die Höhen und Tiefen dieses Jahres zurückzublicken.

Sich erinnern an besondere Ereignisse, Feste und Feierlichkeiten, aber auch an schmerzliches und bedrückendes Geschehen.

Bei manchen von uns überwiegt bei persönlicher Betrachtung belastendes Geschehen. Auch ich selbst empfinde 2023 als ein schweres Jahr.

Meine Familie schenkte mir zu Weihnachten einen Bildband, der viele frohe und glückliche Momente dieses Jahres zeigt. Mir wurde beim inzwischen mehrfachen Durchblättern bewusst, ja, es war ein schweres Jahr, aber ich war nicht allein.

Liebe Schwestern, liebe Brüder!

Mich bewegen, ja belasten in diesem Jahr neben den dramatischen Krisen die vielen immer noch zunehmenden Kirchenaustritte. Auch die schwindende Glaubenspraxis vieler junger Menschen rüttelt an meiner Verantwortung.

Ich bin weit davon entfernt, die Ursachen- oder gar die Schuldfrage zu stellen, vielmehr denke ich darüber nach und bete täglich darum, wie wir diese Fluchtbewegung, dieses Desinteresse heilen können und ich bitte euch alle aus ganzem Herzen teilt diese Sorgen mit uns und nehmt jede Gelegenheit war, frohen Herzens sichtbar zu glauben.

Unser Glaube ist etwas Froh Machendes – Lebendiges. Wir alle sind gerufen, dieses  in unserem Glaubensleben sichtbar und erfahrbar zu machen.

Die Wurzeln unseres Glaubens finden wir in vielen wertvollen Traditionen, die wir ganz bewusst auch in unserer Pfarreiengemeinschaft pflegen, das Fronleichnamsfest aber auch die österliche Bußzeit mit Ostern oder der Advent und Weihnachten sind nur einzelne herausragende Beispiele.

Wenn wir zurückblicken auf das zu Ende gehende 2023, dann dürfen wir bezeugen: GOTT hat uns geführt und geleitet, ER war immer an unserer Seite. Ihm dafür aus ganzem Herzen zu danken, darf uns eine wahre Herzensangelegenheit sein.

Liebe Schwestern, liebe Brüder!

Wir stehen jetzt an der Schwelle eines neuen Jahres, 2024 gilt es zu begrüßen.

Was wird es uns bringen? Eine Fülle von guten Wünschen erreicht uns in den nächsten Stunden. Auch wir selbst hegen viele Wünsche:

  • Natürlich denken wir mit wundem Herzen an die unheilvollen Kriege in der Ukraine und auch in Palästina. Der Wunsch nach Frieden ist unüberhörbar.
  • Auch in unserem Lande ist vieles in Bewegung und macht vielen von uns sehr große Sorgen. Die Weihnachtsansprachen unserer politischen Verantwortlichen brachten dies treffend zum Ausdruck.
  • Wir in der Pfarreiengemeinschaft hoffen zuversichtlich, dass die Sturmschäden an unserer Kirche St. Franziskus bald behoben werden und die Sperre der Kirche wieder aufgehoben werden kann. Denn das ist für unser Gemeindeleben außerordentlich wichtig.
  • Sicher gibt es in jeder Familie und bei jedem Einzelnen dringende Wünsche auf Besserung. In den Fürbitten greifen wir diese Anliegen immer wieder auf.

Eine herzliche Einladung richten wir in dieser Stunde an diejenigen, die unserer Kirche den Rücken gekehrt haben. Kommt zurück! Unsere Arme sind weit ausgebreitet, wir vermissen euch schmerzlich, bereichert wieder unser Gemeindeleben.

  • Natürlich respektieren wir jede persönliche Entscheidung, auch wenn sie uns schmerzt. Eines aber darf gesagt werden, ihr seid getauft und gefirmt, ihr könnt  sicher aus der Kirche austreten. Aber vor GOTT kann keiner davonlaufen.

Alle unsere Bemühungen um einen guten Verlauf des neuen Jahres, alle unsere guten und besten Wünsche bedürfen, wenn sie in Erfüllung gehen sollen, des Segens GOTTES.

Und auch hier noch eine herzliche Aufforderung: Wir alle sind befähigt, den Segen GOTTES auf unsere Mitmenschen herab zu rufen.

Auch wir in der Pfarreiengemeinschaft wollen jede Gelegenheit nutzen, den Segen Gottes auf unsere Kinder und Jugendlichen, auf uns alle, unsere Kranken und Behinderten herab zu flehen.

Die alttestamentliche Lesung zum Jahreswechsel sieht ganz bewusst den aronitischen Segen für unsere Gottesdienste vor, der im auserwählten Volk ganz selbstverständlich regelmäßig gespendet wurde.

Mit diesem Segen will ich meine Predigt und auch das Jahr 2023 schließen:

Der HERR segne dich und beschütze dich.
Der HERR wende sich dir freundlich zu und sei dir gnädig.
Der HERR sei dir besonders nahe und gebe dir seinen Frieden.
(Auf diese Weise sollen die Geistlichen meinen Namen über das auserwählte Volk aussprechen und)
ICH, DER HERR SELBST, WILL EUCH SEGNEN!

Amen