Predigt 2. Advent 2023

von Anton Schmid

Ein schöner Brauch in der Adventszeit sind die Adventskalender. Tag
für Tag öffnen wir ein Türchen und sind voll Erwartung, was hinter
der Türe hervorkommt. Ein Motto könnte lauten: „Türe auf – Trost
herein!“ Welche Türe ist gemeint? Die Kirchentüre? Die Türe eines
Mitmenschen? Die Türe meines Herzens? Letztlich geht es um die
Tür, die für Gott aufgeht. Gerade in dieser Jahreszeit, die so dunkel
ist, erwarten wir Licht, Hoffnung, Trost und Herzlichkeit. So geht es
besonders um die Tür, die für Gott aufgeht. Nur e r kann alle
Erwartungen erfüllen und hat dies getan in seinem Sohn Jesus
Christus. Er selbst hat diese Türe geöffnet und uns seinen Sohn
geschenkt.

Der Türöffner im Evangelium ist Johannes der Täufer, der am
Jordanfluss die Menschen zur Umkehr und zum Glauben aufgerufen
hat. Auch Jesus selbst hat sich von ihm taufen lassen, um uns ein
Beispiel zu geben und durch sein Leiden Sterben die Sünden der
Menschen abzuwaschen.

Johannes der Täufer ist eine Person des Übergangs vom Alten zum
Neuen Testament. Er soll das Kommen Gottes in diese Welt
vorbereiten. Dies ist etwas so Großes, dass es eine Vorbereitung
braucht, nämlich die Adventszeit.

Johannes steht noch im Alten Bund, hat aber das Gespür für etwas
Neues. Gott hat ihn berufen, uns auf das Neue hinzuweisen, das mit
Jesus in unsere Welt kommen wird. So beginnt auch Jesus seine
Verkündigung mit den Worten: „Kehrt um und glaubt an das
Evangelium!“ Sind wir bereit, uns auf etwas Neues einzulassen, auf
ein Leben mit Gott?

Johannes weiß, dass nach ihm ein Größerer kommt, der nicht mit
Wasser, sondern mit Heiligem Geist taufen wird. Er wird das Reich
Gottes ausrufen, ein Reich der Gerechtigkeit und der Wahrheit, der
Liebe und Barmherzigkeit, ein Reich des Friedens und des ewigen
Lebens. Dieses wird eine neue Qualität haben und die Herrschaft der
Sünde und des Todes beenden. Wir sollen wie Johannes der Täufer
sein und durch ein Leben der Liebe auf Christus hinweisen.

Liebe Christen!

Der Aufruf des Johannes des Täufers ist sehr aktuell und gilt auch für
unsere Zeit.“ Kehrt um“, so rufen und mahnen auch die Politiker und
die Wissenschaftler von heute, so ruft auch der Papst, wenn er zum
Frieden und zu einem Leben mit Gott aufruft. Es geht um unsere
Zukunft und die Zukunft unserer Welt. Amen